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Literaturanhänge für kürzere Texte

Wenn Sie eine Thesis oder Dissertation mit sehr vielen Quellenangaben schreiben, bietet Bibliographix eine Funktion zur automatischen Erzeugung von Literaturanhängen. Bei kürzeren Seminarpapieren ist das wahrscheinlich überdimensioniert.

Wenn es nur um eine Handvoll Quellen geht, ist es vermutlich einfacher die Markierungsfunktion zu benutzen. Über Bearbeiten - Markieren können Sie einen Datensatz (de)markieren. Markieren Sie alle Datensätze, die im Verzeichnis aufgelistet werden sollen und klicken dann das Optionskästchen nur * unter der Trefferliste. Dann werden alle markierten Datensätze angezeigt. Die Liste dieser Treffer können Sie mit Datei-Drucken ausgeben. Bibliographix erzeugt eine Word-Datei, die Sie dann noch detaillierter formatieren können.

Diese Liste wird gemäß der gerade ausgewählten Zitierrichtlinie formatiert. Wenn die nicht passt, finden Sie weiter unten auf der Seite eine Beschreibung, wie Sie eine andere Richtlinie auswählen bzw. eine komplett neue erstellen können.

Literaturanhänge für längere Texte

In längeren Texten wollen Sie den Literaturanhang nicht mehr „per Hand“ erstellen, weil die Gefahr zu groß ist, dass Sie zitierte Quellen vergessen oder Quellen, die Sie dann doch nicht zitieren, aufführen.

temporäre Quellenhinweise

Um an einer Stelle im Text auf eine Quelle zu verweisen, wählen Sie die Quelle in Bibliographix aus und klicken Start - Quelle zitieren - im Text. Die Software erzeugt dann einen Platzhalter, der etwa so aussieht:

[=6204#11-Kahneman (2021) Noise=]

bzw

[=ID-Nummer#Seitenzahl(optional) Anfang des Titels=]

Dieser Platzhalter wird in die Zwischenablage kopiert. Von dort können Sie ihn in Ihre Textverarbeitung einfügen. Das ist etwas umständlich, aber so kann Bibliographix mit allen Textverarbeitungen benutzt werden.

Eine Datei formatieren

Wenn der Text fertig ist - oder Sie einen Probedruck machen wollen - füttern Sie den Text mit diesen Platzhaltern in Bibliographix ein. Die Software ersetzt dann die hässlichen Platzhalter mit korrekt formatierten Hinweisen und (da dann klar ist, was im Text aufgerufen worden ist) erstellt einen kompletten Literaturanhang. So vermeiden Sie unabsichtliche Plagiate.

Word

Wenn Sie mit Microsoft Word arbeiten, wird das docx Format als Standard verwendet. Da Bibliographix mit vielen Textverarbeitungen unter vielen Betriebs­systemen laufen soll, funktioniert das Microsoft-Format DOCX als gemein­samer Standard nicht. Sie müssen daher die Datei mit Speichern unter… in RTF (Rich Text Format) speichern. Die meisten RTF-Dateien sind spürbar größer als DOCX, aber das wirkt sich nicht auf die Ver­arbeitungsgeschwindigkeit aus. Auch mehrhundertseitige Texte in Gigabytegröße werden in wenigen Sekunden verarbeitet.

LaTeX

Bibliographix kann (als Alternative zu .rtf) die Quelldateien der Textsatzprogramme LaTeX und LyX lesen und verarbeiten. Die Software erzeugt dann keine .dvi aus der Aus­gangsdatei, sondern ersetzt nur die Quellenhinweise. Das eigentliche Kompilieren führen Sie dann mit den von Bibliographix verarbeiteten Dateien durch.

Manuskript kompilieren

Das „Einfüttern“ der Textdatei in Bibliographix mit anschließender Formatierung des Textes wird kompilieren genannt. Klicken Sie die Registerkarte Layout an. In der Rubrik Manuskript können Sie die Datei, um die es geht auswählen und kompilieren. Das Unterfenster Zitierrichtlinie nimmt viel Platz ein. An dieser Stelle können Sie es aber ignorieren.

Bibliographix arbeitet nie mit Ihren Originaldateien, weil Sie vielleicht anschließend die Originaldatei noch weiter bearbeiten wollen. Wenn Ihr Text

meintext.rtf

heißt, ließt die Software ihn ein und erstellt mit

meintext_compiled.rft

im gleichen Verzeichnis eine Kopie dieses Textes mit fertig formatierten Quellenhinweisen im Text. In der Datei

meintext_appendix.rtf

finden Sie dann den formatierten Literaturanhang.

Wenn Sie noch größere Änderungen am Text vornehmen, sollten Sie das immer in meintext.rtf tun und den Text dann noch einmal kompilieren. Wenn Sie meintext_compiled.rtf weiterbearbeiten, erkennt die Software bei einer zweiten Kompilation die alten temporären Quellenhinweise nicht mehr, weil sie ja ausgetauscht worden sind.

In meintext_appendix.rtf werden die Quellen in der Reihenfolge ihres Zitiertwerdens aufgelistet. Wenn Sie ein alphabetisches Verzeichnis haben möchten, markieren Sie die Quellen und klicken in Word das A-Z-Icon.

Zitierrichtlinien auswählen

Als Standard ist die Zitierrichtlinie der American Economic Review eingestellt. Wahrscheinlich wollen Sie eine andere benutzen.

Klicken Sie die Registerkarte Layout an. In der Rubrik Zitierrichtlinie können Sie mit Öffnen auf die vorhandenen Zitierrichtlinien zurückgreifen. Unter Vorschau können Sie an einem Standardbeispiel sehen, wie diese Zitierrichtlinie aussieht. In dieser Vorschau werden Textformatierungen wie Fettdruck, Kursivschrift usw. nicht angezeigt. Um diese Details zu prüfen, klicken Sie Exakt an. Dieser Befehl ruft Ihre Textverarbeitung aus und zeigt Ihnen in einer Liste einen Teil Ihrer Datenbank in dem eingestellten Format an.

eine neue Richtlinie erstellen

Wenn Sie sich in Ihrer Arbeit an eine bestimmte Zitationsweise halten müssen, prüfen Sie, ob das einer dieser Standards ist. In vielen Fällen verwendet das Journal of xyz einen Standardstil, ohne das explizit zu erwähnen. Falls das nicht der Fall ist, können Sie mit dem Editor in ein paar Minuten „Ihren“ Stil erstellen oder zumindest etwas, das hinreichend genau so aussieht.

Den Zitierrichtlinieneditor aufrufen

Klicken Sie die Registerkarte Layout an. Dieser Befehl ruft ein Unterfenster auf, in dem Sie alle Details einer Zitierrichtlinie einstellen können.

  • die Formatierung von Personennamen im Literaturanhang
  • das Format der Quellenhinweise im Text
  • die Reihenfolge und Formatierung der Felder, die im Literaturanhang ausgegeben werden sollen.

Während die ersten beiden Punkte bei allen Publikationstypen identisch sind, unterscheidet sich die Reihenfolge und Formatierung der Felder zwischen den einzelnen Publikationstypen. Ein Buch hat keinen Zeitschriftentitel und ein Zeitschriftenartikel ohne Angabe der Zeitschrift ist unvollständig. Aus diesem Grund finden Sie auf der rechten Hälfte des Dialogs auch vier Registerkarten für vier Publikationstypen, die Sie getrennt voneinander einstellen können.

Formatierung von Personennamen

Es gibt eine Reihe von Varianten, wie die Namen von Autoren und Herausgebern formatiert werden sollen und noch mehr Varianten, wie mehrere Autoren aufgelistet werden.

Wählen Sie als erstes das Grundformat der Autorennamen aus. Bibliographix bietet Ihnen hier zehn Varianten an.

  • Akerlof, George A.
  • Akerlof, GA
  • Akerlof, G. A.

Das zweite Detail bei der Formatierung der Personennamen besteht darin, wie mehrere Autoren voneinander getrennt werden sollen. Einige Richtlinien haben besondere Regeln für Quellen mit drei oder mehr Autoren. Ein „mittlerer“ Autor wird dann anders von dem vorangehenden Autor getrennt als der letzte Autor, also

  • Maier, Sepp vs.
  • Maier, Sepp und Müller, Gerd vs.
  • Maier, Sepp; Müller, Gerd und Beckenbauer, Franz

Eine weitere Spezialität einiger Richtlinien besteht darin, die Namens­for­ma­tierung des letzten Autors umzudrehen. Wenn das so sein soll, aktivieren Sie die Option letzten Namen umdrehen. Das ergäbe dann

Maier, Sepp; Müller, Gerd und Franz Beckenbauer

Richtlinien unterscheiden sich auch bei der Frage, wie bei sehr vielen Autoren die Autoren, die nicht mehr in der Quellenangabe aufgeführt werden, abgekürzt werden. Die „Abkür­zungs­phrase“ können Sie in das Feld et al. eingeben. Das muß natürlich nicht „et al.“ sein. Die Standardeinstellung ist, daß bei drei Autoren und mehr der Erstautor ausgegeben wird und die nicht aufgeführten Autoren mit der et-al-Phrase abgekürzt werden. Wenn Sie das nicht möchten, aktivieren Sie die Option im Anhang alle Namen ausgeben.

Hin und wieder kommt es vor, daß die Namen von Herausgebern ein anderes Grundformat haben als die Autorennamen. Meist wird in diesen Fällen die Formatierung einfach nur herum­­­gedreht, so daß der Autor Akerlof, George A. heißt, aber George A. Akerlof, wenn er Herausgeber ist. In jedem Fall können Sie die Formatierung der Autornamen separat ein­stellen.

Format der Quellenhinweise im Text

Während Sie an Ihren Texten schreiben, geben Sie sogenannte temporäre Quellenhinweise an den entsprechenden Stellen an.

Diese Quellenhinweise sehen mit [=2156-Akerlof (1970)=] ein wenig häßlich aus. Später werden diese Hinweise aber so formatiert, wie Sie es an dieser Stelle im Editor einstellen. Auch hier bietet Bibliographix diverse Formate.

Formatierung der Einträge im Literaturanhang

Die meiste Arbeit werden Sie beim Einstellen der Reihenfolge und Formatierung der Felder im Literaturanhang haben. Diese Einstellungen sind von Publikationstyp zu Publikationstyp verschieden und müssen daher für alle vier unterstützten Typen getrennt eingestellt wer­den. Natürlich gibt es mehr als vier Publikationstypen, aber mit diesen vier Typen können Sie eigentlich alle Typen abdecken. In meiner Datenbank habe ich z.B. auch Klaviernoten als Quellen. Die passen vollständig in das Raster „Buch“.

Klicken Sie die Registerkarte des Publikationstyps an, den Sie bearbeiten wollen. Wenn Sie in die Feld-Spalte klicken, wird Ihnen die Liste der verfügbaren Felder angezeigt. Wählen Sie das Feld aus, das an erster Stelle stehen soll. Meist ist das das Autorenfeld

Links und rechts von der Feld-Spalte befindet sich eine Spalte mit dem Titel „Text“. Dort können Sie Text und Interpunktionszeichen eingeben, die vor bzw. nach dem Feldinhalt aufgelistet werden sollen.

In manchen Fällen ist es nicht egal, ob ein Text hinter Feld A steht oder vor dem Feld, das auf A folgt, weil der Text nur ausgegeben wird, wenn das Feld einen Inhalt hat. Nehmen wir ein Buch, das so formatiert werden soll:

Schularick, Moritz. Der entzauberte Staat, München: CH Beck, 2021.

Ort, Verlag und Jahr werden als

Ort: Verlag, Jahr.

formatiert. Was passiert aber nun, wenn der Verlag fehlt? Wenn der Doppelpunkt als Text hinter dem Ortsfeld steht, wäre das Ergebnis

München: , 2021.

Das wäre unschön. Also sollte der Doppelpunkt vor dem Verlag eingegeben werden. Plus Leerzeichen hinter dem Doppelpunkt. Wenn der Verlag fehlt, wird der Doppelpunkt mit Leerzeichen auch nicht ausgegeben und das Ergebnis wäre dann

München, 2021.

Um zu prüfen, ob das, was Sie eingestellt haben, zu dem Ergebnis führt, das Sie erwarten, klicken Sie Exakt an. Dieser Befehl formatiert die Quellen in Ihrer Daten­bank gemäß den Einstellungen und gibt die Quellen als Liste aus.


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